Es gibt die Bibel, und dann gibt es die Business-Bibel. Unser Held des Tages, ein Pastor mit beeindruckendem Talent für Multitasking, hat es geschafft, 1.500 Gläubige gleichzeitig spirituell zu inspirieren und finanziell zu erleichtern. Ganz nach dem Motto: Geben ist seliger denn Nehmen – außer, man ist derjenige, der nimmt.
Mit einer kleinen himmlischen Finanzberatung sammelte er beeindruckende 5,9 Millionen US-Dollar ein. Und das Beste: Alles ohne Zinsen, Rückzahlungspflichten oder nervige Bankgespräche. Halleluja, so geht Effizienz! Seine Gemeindemitglieder glaubten, in einen spirituellen Segen zu investieren. Tatsächlich haben sie jedoch vor allem eins finanziert: einen wahren Segen für die Garderobe und das Luxusleben ihres Hirten.
Die Anklage folgte prompt, aber wer könnte einem Mann böse sein, der es schaffte, den Begriff „Kollekte“ auf ein völlig neues Level zu heben? Vielleicht war sein Plan nur ein bisschen missverstanden. Schließlich wollte er wohl nur beweisen, dass auch die Bibel ein Geschäftsmodell sein kann – wenn man sie richtig auslegt.
Jetzt stehen die Karten anders. Vom Rednerpult zur Anklagebank, und das mit einer Geschwindigkeit, die selbst die Schnellsten der Engel beeindrucken dürfte. Die Frage bleibt: Wusste der Allmächtige davon? Oder war das Ganze doch eher ein freier Markt der Möglichkeiten?
Obwohl, mal ehrlich: Es ist schon ironisch, dass dieser Pastor möglicherweise bald mehr Zeit in einem gated community verbringt – nur dass die Gitter diesmal vor den Fenstern sind. Man darf gespannt sein, ob er seine Verhandlung als neue Predigt interpretiert. Titelvorschlag: Wie man in sieben Tagen einen Millionen-Dollar-Plan erstellt und sich am achten Tag ausruht.