Es gibt Menschen, die gehen nicht einfach durchs Leben – sie liegen mental darin. Still. Schwer. Nutzlos. Wie eine verdammte Kartoffel. Nicht gekocht, nicht gewürzt, einfach roh, dumpf und stolz auf ihre matschige Existenz. Eine Spezies, die beim Gedanken an kognitive Aktivität Schweißausbrüche bekommt – und dann den Ventilator anstellt, statt das Hirn.
Sie sitzen da, diese menschlichen Knollen, meist mit aufgerissenen Augen und offenem Mund, als würde gleich ein Gedanke reinspringen. Tut er aber nicht. Da kommt nichts. Da war nie was. Die Synapsen haben sich verabschiedet, vermutlich weil sie sich gemobbt fühlten. Was bleibt, ist eine biologische Hülle voller Meinungen, Halbwissen und Applaus für die eigene Inkompetenz.
Und bevor du Mitleid hast: Nein. Diese Leute sind nicht Opfer. Sie sind Täter. Täter an jeder Diskussion, die sie mit infantilem Gebrüll zerstören. Täter an jeder Debatte, die sie mit „Ich weiß zwar nix, aber ich sag jetzt mal was!“ sabotieren. Sie sind die Ursache für kollektive Hirnblutungen im Internet. Ihre Präsenz in Kommentarspalten ist wie ein plötzlicher Stromausfall – nur lauter.
Die menschliche Kartoffel denkt nicht, weil Denken Verantwortung bedeutet. Verantwortung ist böse. Lieber einfach alles glauben, was in Memes steht. Der Unterschied zwischen Wahrheit und Meinung? Wird ignoriert wie ein Beipackzettel. Wichtig ist nur, dass es sich richtig anfühlt. Kartoffel eben – fühlt nix, denkt nix, macht nix. Aber wehe, man widerspricht. Dann rotzt sie ihre Argumente raus wie eine verfaulte Soße: „Mach dich mal schlau!“, „Du bist doch manipuliert!“ oder – der Klassiker – „Früher war alles besser.“
Wenn die Welt brennt, fragt sich die Kartoffel nicht, warum. Sie fragt, ob sie recht hatte. Und selbst wenn man ihr in stundenlanger Geduld erklärt, warum sie falsch liegt, sagt sie am Ende nur: „Ich seh das halt anders.“ Ja. Das tun auch Tiere. Nur die haben mehr Stil.
Die Kartoffel-Menschheit lebt von Lautstärke, Bequemlichkeit und einer konstanten Denkverweigerung. Und genau deshalb blüht sie in dieser Zeit so sehr – weil sie nichts braucht, nichts will, und sich selbst für den Gipfel der Aufklärung hält. Ein Beweis, dass man auch ohne Inhalt ein Publikum findet – Hauptsache, man schreit laut genug.
Fazit:
Sie sind der Bodensatz der Aufklärung – und wachsen trotzdem. Vielleicht, weil wir sie zu lange ignoriert haben. Vielleicht, weil sie sich unbemerkt vermehrt haben. Oder vielleicht, weil man sie zu oft als harmlos abgetan hat. Das war ein Fehler. Denn eine Kartoffel mag still sein – aber wenn sie erst mal stinkt, riecht’s überall.