Es ist immer wieder erstaunlich, wie unsere brillanten Politiker es schaffen, uns die absurdesten Ideen als grandiose Innovationen und Meilensteine der Gleichberechtigung zu verkaufen. Nehmen wir die Rentenreform von 2004 als perfektes Beispiel. Da standen sie, die hochbezahlten Volksvertreter, und klopften sich gegenseitig auf die Schultern für ihre „geniale“ Idee: Rentner sollen endlich auch ihre Renten voll versteuern, damit sie, Gott bewahre, nicht gegenüber den Beamten bevorzugt werden! Jawohl, denn es ist ja sooo ungerecht, dass jemand, der 35 Jahre lang schuftet und in die Rentenkasse einzahlt, seine paar Kröten steuerfrei kassiert. Schließlich müssen die Beamten ja auch Steuern auf ihre saftigen Pensionen zahlen, die – wie wir alle wissen – völlig angemessen und keineswegs übertrieben hoch sind.

Man könnte fast meinen, diese Reform war eine Meisterleistung der sozialen Gerechtigkeit. Aber wenn man mal genauer hinschaut, merkt man schnell: Hier wurde uns kein Apfel, sondern ein fauler Birnbaum verkauft. Und unsere Politiker, die diese „Reform“ feiern, verkaufen uns die faulen Früchte mit einem Lächeln, als hätten sie das Rad neu erfunden.

Lass uns mal die Zahlen sprechen lassen: Ein Rentner, der 35 Jahre lang gearbeitet und im Schnitt 3.500 Euro brutto verdient hat, darf sich auf eine Rente von rund 1.200 Euro brutto freuen. Netto bleibt ihm dann vielleicht gerade mal ein Tausender. Und was bekommt unser geschätzter Beamter? Eine Pension von locker 3.170 Euro oder mehr – natürlich auch zu versteuern, aber bei diesen Beträgen ist das Jammern auf hohem Niveau. Diese Pensionen werden nicht etwa durch jahrelange Einzahlungen in ein System finanziert, nein, das wäre ja zu einfach. Die Pensionen kommen aus Steuermitteln – ja, aus denselben Steuermitteln, die auch der normale Arbeiter aufbringen muss. Wie war das nochmal mit der Gleichberechtigung?

Doch Moment, wir sind ja noch nicht fertig. Was ist denn mit der Grundrente? Die gibt’s ja seit kurzem als „soziale Absicherung“, damit auch die Menschen, die ihr Leben lang im Niedriglohnsektor geschuftet haben, nicht völlig leer ausgehen. Und wie hoch ist die Grundrente? Na, schau an, sie liegt je nach Einzelfall bei etwa 900 bis 1.000 Euro pro Monat. Fast so viel wie die Rente, die du nach 35 Jahren und 3.500 Euro brutto monatlich bekommst. Also, wer sich da nicht hochmotiviert fühlt, 35 Jahre durchzuarbeiten, um dann fast denselben Betrag zu bekommen wie jemand, der gar nicht oder nur wenig eingezahlt hat, der hat wohl das System nicht verstanden, oder?

Aber das Beste kommt noch: Unsere Volksvertreter preisen diese Reform als einen großen Schritt zur „sozialen Gerechtigkeit“. Sie behaupten, es sei doch nur fair, dass auch Rentner endlich zur Kasse gebeten werden. Und wenn dann ein Rentner nach 35 Jahren harter Arbeit fast genauso viel Grundrente bekommt wie jemand, der nie wirklich etwas in die Rentenkasse eingezahlt hat, dann sollen wir das wohl als Fortschritt sehen. Wahrscheinlich wurde das Wort „Fortschritt“ hier einfach nur neu definiert: Von „Verbesserung“ zu „Wie verarsche ich die arbeitende Bevölkerung, ohne dass sie es gleich merkt?“

Diese Rentenreform ist ein Paradebeispiel für den moralischen Bankrott unserer Politik. Während die Beamten sich in ihren goldenen Ruhestand verabschieden, kämpft der Durchschnittsrentner ums Überleben. Und was sagen unsere Politiker dazu? Sie applaudieren sich selbst und reden davon, wie wichtig es doch sei, „Gleichberechtigung“ herzustellen. Man könnte fast meinen, sie leben in einer Parallelwelt, in der Logik und Gerechtigkeit einfach keine Rolle mehr spielen.

In Wahrheit haben sie uns mit dieser Reform nichts weiter als einen Haufen fauler Birnen angedreht – und das auch noch als Fortschritt verkauft. Und wir, die arbeitende Bevölkerung, sollen diese bitteren Früchte jetzt schlucken und dabei noch dankbar sein.

Applaus, Applaus für diese Meisterleistung der Verarschung!

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