Männer rappen seit Jahrzehnten über alles: Gewalt, Frauenhass, Kokain auf der Motorhaube.
Die Reaktion? Schulterzucken. „Das ist Kunstfreiheit, das ist Straße, das ist authentisch.“
Die gleiche Authentizität, die man früher auch beim Furzen im Klassenzimmer hatte: nicht schön, aber halt echt.
Dann kommt eine Frau.
Sie rappt oder singt dieselben Texte. Und plötzlich fallen dieselben Leute in Ohnmacht.
„Unangemessen! Gefährlich! Jugendgefährdend! Das ist doch kein Vorbild!“
Ja, richtig. Männer, die Frauen „Bitches“ nennen, das ist Straßenpoesie.
Eine Frau, die dieselben Wörter zurückwirft, das ist Untergang des Abendlandes.
Das ist ungefähr so logisch wie: Wenn ein Mann Bier aus dem Kasten säuft, ist er „einer von uns“. Wenn eine Frau das gleiche macht, heißt es: „Sie hat ein Alkoholproblem.“
Das Patriarchat hat also eine geheime Spotify-Playlist: „Kunstfreiheit, nur männlich.“
Jedes Wort darf gesagt werden, solange es durch ein männliches Stimmband läuft.
Und das Schärfste ist: Die Texte ändern sich gar nicht. Nur das Geschlecht.
Wenn ein Mann „Ich ficke die Welt“ rappt, wird er zum Gangsta-Poeten.
Wenn eine Frau „Ich ficke die Welt“ singt, gilt es als moralische Verwahrlosung.
Das zeigt: Das Problem ist nicht der Text. Das Problem ist, dass Frauen ihn aussprechen.
Kunstfreiheit in Deutschland ist wie ein Club: Männer stehen auf der Bühne, Frauen auf der Gästeliste. Und wenn eine Frau versucht, auf die Bühne zu kommen, rufen die Kritiker: „Hausverbot!“
Die Doppelmoral ist so absurd, man könnte fast lachen, wenn sie nicht seit Jahrzehnten exakt so läuft. Männer werden für die gleiche Zeile gefeiert, Frauen für dieselbe Zeile geächtet. Das ist kein kulturelles Argument, das ist reiner Geschlechtsbonus. Kunstfreiheit mit Penis, alles erlaubt. Kunstfreiheit mit Vagina, Problemfall.
Und dann wundern sich dieselben Kulturwächter, warum junge Künstlerinnen laut, wütend und provokant werden. Vielleicht, weil man sie erst hören will, wenn sie flüstern. Aber Kunst, die flüstert, interessiert keinen. Also schreien sie.
Und genau das ist der eigentliche Skandal: Nicht, dass Frauen harte Texte bringen. Sondern dass Männer Angst haben, ihre Deutungshoheit zu verlieren. Dass die gleichen Worte plötzlich nicht mehr exklusiv sind.
Die Pointe ist brutal einfach:
Das Problem ist nicht die Sängerin.
Das Problem ist, dass sie singt.
LG eure Parasitin