Hallo, meine treuen Fans (ja, beide von euch),

es ist euer allseits geliebtes schmarotzendes Individuum hier. Ich weiß, ich weiß, ihr habt seit Februar auf ein Lebenszeichen von mir gewartet. Nun, um es kurz zu machen: Ich habe euch nicht vergessen. Es ist nur so, dass ich in den letzten Monaten eine unglaublich wichtige Aufgabe hatte – nämlich mich mit meiner Couch zu versöhnen. Und glaubt mir, das ist eine Beziehung, die viel Arbeit erfordert.

Jetzt, da ich endlich meine „chronische Unlust“ überwunden habe – eine verheerende Bedingung, die mich komplett lähmt, sobald ich auch nur daran denke, produktiv zu sein –, bin ich bereit, euch wieder mit meiner Brillanz zu überschütten. Ich weiß, ihr habt gedacht, ich wäre vielleicht in ein tiefes, kreatives Loch gefallen, aus dem ich nicht mehr herauskomme. Aber nein, es war einfach nur, dass das Nichtstun so verdammt verlockend war. Wer hätte gedacht, dass das Anstarren einer leeren Wand stundenlang so erfüllend sein kann?

Ich gebe zu, es gab Momente, in denen ich dachte: „Sollte ich nicht vielleicht einen neuen Blogbeitrag schreiben?“ Aber dann erinnerte ich mich daran, wie gemütlich meine Decke ist und wie der nächste Serienmarathon nur einen Knopfdruck entfernt war. Und mal ehrlich, wer kann schon gegen das Argument „nur noch eine Folge“ gewinnen? Richtig, niemand. Nicht mal ich mit meiner überwältigenden Willenskraft.

Aber jetzt, wo ich aus meiner selbstgewählten Exilphase zurückkehre, verspreche ich euch, dass ich all meine Energie (die bemerkenswert gut erhalten ist durch all das Nichtstun) darauf verwenden werde, euch zu unterhalten. Ihr dürft euch auf Geschichten freuen, die so frisch sind, dass sie quasi noch im geistigen Ofen backen. Und wenn sie ein bisschen nach Prokrastination schmecken, dann deshalb, weil ich meine Zeit damit verbracht habe, jede Ausrede im Buch zu perfektionieren, um ja nichts tun zu müssen.

In diesem Sinne: Bereitet euch vor auf eine Flut an Beiträgen, die eure Welt erschüttern werden. Oder zumindest euren Glauben an die Produktivität. Denn wenn es eine Sache gibt, die ich besser kann als faulenzen, dann ist es, meine Faulheit in etwas zu verwandeln, das zumindest vage als „kreativer Output“ durchgeht.

Bis zum nächsten Mal, meine lieben Anhänger. Behaltet die leere Seite im Auge – wer weiß, vielleicht beschließe ich eines Tages spontan, sie mit meinen unglaublichen Einsichten zu füllen. Oder auch nicht. Das ist das Schöne an der chronischen Unlust: Man weiß nie, was als Nächstes passiert (oder eben nicht passiert).

Euer ewig schmarotzendes Genie

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