Jeder kennt ihn, jeder liebt ihn (nicht): Den cholerischen Chef. Dieses majestätische Wesen, das es schafft, drei Oktaven in einem Wutausbruch zu erklimmen und dabei ein Gesicht zu ziehen, als hätte ihm gerade jemand den letzten Keks geklaut. Das ist Führungskultur auf höchstem Niveau – in etwa so, wie ein nasser Putzlappen Managementfähigkeiten hat.
Doch keine Sorge, liebe Kollegen der Untertanenklasse! Ich habe für euch einige absolut todsichere Strategien entwickelt, mit denen ihr nicht nur überlebt, sondern das Spiel auf eine ganz neue Ebene hebt.
1. Die „Ja, Chef!“-Technik (auch bekannt als „passive-aggressive Meisterklasse“)
Nichts irritiert einen cholerischen Chef mehr, als wenn man seine Wutausbrüche mit stoischer Gelassenheit begegnet. Während er also brüllend seine Arterien auf Belastbarkeit testet, nickt ihr verständnisvoll, murmelt ein zustimmendes „Ja, Chef, absolut brilliant!“ und schreibt euch „Kaffee nachfüllen“ auf den Notizzettel.
Pro-Tipp: Füge ein ehrfürchtiges „Ich bewundere Ihre Führungsstärke!“ hinzu – das verwirrt selbst den Härtesten.
2. Der heilige Scheißhaufen – Ein Denkmal für die Arbeitskultur
Manchmal muss man Zeichen setzen. Und was wäre eindrucksvoller als ein wohlplatzierter, handgefertigter Bürohaufen? Direkt auf dem Schreibtisch des Chefs, mit einer kleinen Fahne, auf der „Engagement & Motivation“ steht. Die HR-Abteilung wird begeistert sein.
Variante für Feingeister: Alternativ kann man das Kunstwerk mit einer Cloche abdecken und es als „Executive Surprise“ verkaufen.
3. Die Management-Voodoo-Puppe
Falls euch die direkte Konfrontation zu riskant ist (was fair wäre, weil Kündigungen irgendwie uncool sind), bastelt euch eine kleine Voodoo-Puppe mit Power-Tie und Faltenstirn. Jedes Mal, wenn der Chef euch anschreit, dreht ihr die Puppe langsam im Kreis und murmelt: „Möge dein WLAN für immer schwach sein.“
Das Karma wird sich kümmern.
4. Meeting-Terrorismus – Ein stiller Racheakt
Wenn euer Chef wieder mal ein 2-stündiges „Motivationsmeeting“ einberuft, sorgt für Chaos.
- Bringt einen Stapel leerer Blätter mit und kritzelt bei jeder seiner Aussagen wild darauf herum. Auf Nachfrage: „Ich schreibe nur mit, wie unglaublich inspirierend das hier ist!“
- Stellt eine völlig sinnlose Frage wie: „Wie bewerten Sie die Auswirkungen von Mondphasen auf unser Business-Modell?“
- Löst mitten im Meeting die Sicherung für den Konferenzraum. Ein bisschen Dunkelheit fördert die Gruppendynamik.
5. Kündigen? Nein, insgeheim den Spieß umdrehen!
Die wahre Kunst im Umgang mit cholerischen Chefs ist, ihnen ihr eigenes Verhalten zurückzugeben. Stellt euch vor, euer Chef platzt ins Büro und brüllt euch an – was tut ihr? Ihr steht auf, reißt die Arme in die Luft und brüllt einfach zurück.
- Er: „Warum ist das verdammte Excel-Sheet noch nicht fertig?!“
- Du: „WARUM ATMEST DU NOCH?!“
Meistens folgt daraufhin ein längeres Schweigen. Und falls nicht – nun ja, Plan B wäre dann der Haufen auf dem Schreibtisch.